Behandlung mit Antiepileptika

 

 

 

 

Die medikamentöse Therapie mit Antiepileptika (Antikonvulsiva) stellt die zentrale Säule in der Behandlung von Epilepsien dar. Ziel ist es, Anfälle zu verhindern oder deren Häufigkeit und Schwere zu reduzieren, ohne dabei die Lebensqualität der Betroffenen durch Nebenwirkungen übermäßig zu beeinträchtigen.

 

 

 

 

 

 

 

Auswahl des Antiepileptikums

 

 

 

 

 

 

 

Die Wahl des geeigneten Medikaments richtet sich nach verschiedenen Faktoren, darunter

 

 

 

 

 

 

Art der Epilepsie (fokal vs. generalisiert)

Alter und Gesundheitszustand des Patienten

Komorbiditäten und Begleitmedikation

Nebenwirkungsprofil und individuelle Verträglichkeit

Schwangerschaftswunsch bei Frauen im gebärfähigen Alter

Jedes Medikament wirkt bei allen Betroffenen unterschiedlich, der Arzt entscheidet welches Medikament er verordnet und für sinnvoll hält

  

Typische Erstlinientherapeutika bei fokalen Anfällen sind z. B. Carbamazepin, Lamotrigin oder Levetiracetam, während bei generalisierten Anfällen häufig Valproat, Lamotrigin oder Topiramat eingesetzt werden.

 

 

 

Valproat ist allerdings bei Frauen im gebärfähigen Alter wegen seiner teratogenen Risiken nur eingeschränkt indiziert.

 

 

Therapieprinzipien

 

 

 

 

Die Behandlung beginnt in der Regel mit einem Monopräparat in niedriger Dosis, das langsam auf eine wirksame Erhaltungsdosis gesteigert wird.

 

Etwa 60–70 % der Patienten erreichen unter Monotherapie eine gute Anfallskontrolle.

 

Bei unzureichender Wirkung kann ein Umsetzen auf ein anderes Präparat oder eine Kombinationstherapie (Polytherapie) notwendig sein.

 

 

Überwachung und Nebenwirkungen

 

 

 

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um

 

 

 

 

den therapeutischen Effekt zu beurteilen

mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen

die Medikamentenspiegel im Blut ggf. zu kontrollieren

 

 

 

 

 

Häufige Nebenwirkungen von Antiepileptika sind Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden.

 

Einige Präparate können auch Leberwerte, Blutbild oder das Verhalten beeinflussen.

 

Therapieabbruch

 

 

 

 

 

 

Ein Absetzen der Medikation kann erwogen werden, wenn ein Patient über mehrere Jahre anfallsfrei ist.

Dies erfolgt stets schrittweise unter ärztlicher Kontrolle. Das Rückfallrisiko muss individuell abgeschätzt werden.

 

 

 

 

 

 

Wirkstoff Handelsname
Carbamazepin, z. B. Finlepsin®, Sirtal®, Tegretal®
Clonazepam, z. B. Rivotril®
Ethosuximid, z. B. Petnidan®
Felbamat, z. B. Taloxa®
Gabapentin, z. B. Neurontin®
Oxcarbazepin, z. B. Trileptal®
Lamotrigin, z. B. Lamictal®
Levetiracetam, z. B. Keppra®
Phenobarbital, z. B. Luminal®
Phenytoin, z. B. Phenhydan®, Zentropil®
Pregabalin, z. B. Lyrica®
Primidon, z. B. Liskantin®, Mylepsinum®
Tiagabin, z. B. Gabitril®
Valproinsäure, z. B. Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®
Vigabatrin, z. B. Sabril®.

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